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Quaschning erklärt: CO₂‑Zertifikate

Quaschning erklärt: CO₂‑Zertifikate

Einige sagen, mehr Erneuerbare schützen das Klima nicht, weil frei werdende CO2-Zertifikate woanders die Emissionen hochtreiben. Doch Emissionen kommen immer von Anlagen, nicht von Zertifikaten. Überschüssige Zertifikate muss man einfach löschen. Eine Kolumne von Volker Quaschning

Ist der Kohleausstieg nicht ein Schmarrn? Anderswo in Europa werden unsere Treibhausgaseinsparungen doch über CO2-Zertifikate gleich wieder rausgehauen, oder?

Nicht, wenn man es richtig macht. Ein CO2-Zertifikat ist lediglich das Recht, eine bestimmte Menge des Klimakillers CO2 verursachen zu dürfen.

Im echten Leben kommen CO2-Emissionen immer von technischen Anlagen, die Kohle, Erdöl oder Erdgas verbrennen, und nicht von Zertifikaten. Jede Solar- und Windkraftanlage, die Kohlestrom ersetzt, spart darum unweigerlich CO2 ein.

Die EU verschenkt und verkauft CO2-Zertifikate – und davon jedes Jahr weniger, denn irgendwann wollen wir ja schließlich klimaneutral sein. Bläst ein großes Unternehmen CO2 in die Atmosphäre, muss es sich dafür Zertifikate besorgen. Hat es nicht genug, muss es sie anderen abkaufen. Das treibt die CO2-Kosten hoch und ermutigt zum Sparen.

Setzen wir einen schnellen Kohleausstieg durch, werden bei uns viel weniger Zertifikate gebraucht. Das senkt aber dummerweise europaweit die CO2-Preise und verringert den Anreiz für Einsparungen.

Nun kann man aber auch die durch den Kohleausstieg frei werdenden CO2 Zertifikate einfach löschen lassen. Und genau das hat die Regierung vor. Problem gelöst.

Aber was bedeutet es für uns Bürger:innen, wenn CO2-Zertifikate immer teurer werden? Die olle Gasheizung und der antike Benziner oder Diesel sind weder für das Klima noch für den Geldbeutel eine gute Idee.

Wenn wir aber eine schnelle Energiewende mit viel erneuerbaren Energien umsetzen, dann können uns die Zertifikate reichlich egal sein.

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Veröffentlichung

So, 11. August 2024

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